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Brief (Transkript)

Wolfgang Panzer an seine Eltern und Geschwister am 15.06.1918 (3.2012.2822)

 

15. 6. 1918.


422.

Meine Lieben!
Ich war gestern Vormittag wieder so lange aus, daß ich die zur Post abgehende Ordonnanz nicht mehr antraf, sodaß Ihr gestern keine Nachricht mehr von mir bekommen konntet. - Mir geht es natürlich ausgezeichnet und ich bin glücklich über die Schönheit unseres neuen „Kampf“-Gebietes. Das ist ein Unterschied gegen das Actris[?] u. Flandern! Sehen kann man vom Krieg hier überhaupt nichts, Granattrichter werden gegen Eintrittsgeld als Sehenswürdigkeit gezeigt, nur hört man ab und zu eine Kanone. Das Wetter ist andauernd herrlich, einige Stunden Regen hatten wir vor ein paar Tagen, der den Feldern sehr zuträglich war, heute brennt die Sonne wieder kräftig. Ich bin Vor- u. Nachm. draußen, gestern hab\' ich Scharfschießen abgehalten, ein 11 u zwei 12 hab ich mich geschossen, es geht also auch nett[?] […]. Für heute bin ich müde[?]
1000 hrzl. Grüße Euer Euchl. Wolf.
[?]. Vorgestern kam Mutti\'s lieber Brief, den ich beim Aufmachen gleich als „denjenigen welcher“ erkannte u. deshalb mit freudig träumerischer Mine im Tischschubkasten verschwinden lassen mußte. Und gestern kam von Vati ebenfalls ein lieber dicker Brief, der nun auch erst morgen aufgemacht werden soll. [Stenografie?]

 

 



Ansicht des Briefes

 

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