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Brief (Transkript)

Wolfgang Panzer an seine Eltern und Geschwister am 24.04.1915 (3.2012.2822)

 

Geschrieben, den 24. April 1915. Abends in Sulz i/O. E.


№ 88.

Meine Lieben!
Karte № 87 ging noch nicht an Euch ab, da d. Post am 22. Nachm. schon fort war. In der folgenden Nacht um ½ 1 wurden wir alarmiert und marschierten feldmarschmäßig im strömenden Regen im Eilmarsch 3 ½ Stunden lang von Bühl durch G. u. Sulz über W. in die Berge hinein, wo wir als Reserve für einen Sturm unsres B.behalten werden. Den ganzen Vorm. standen wir frierend im Regen unter den großen [...]waldtannen[?], bekamen Mittag nur Kaffe, verbrachten den Nachm. in einem nahen, ziemlich trockenen Unterstand, wo wir auch […] zu schlafen suchten. Die Müdigkeit ließ die schlechte halbseidene Lage vergessen. Heute Vorm. Tauwetter, Schnee u. Regen. Schlafend und Kohldampf schiebend im Unterstand. Nachm. bauten wir Unterstände. ½ 5 ging ich mit nach Sulz zum Dachpappe holen. Unterwegs kriegten wir schauderhaft Feuer. Die Schweinehunde hatten uns entdeckt und funkten herüber, was das Zeug hielt. Ich warf mich in einen Wassergraben. Die Granaten schlugen links und rechts ein. Durch Gottes gnädigen Schutz blieben ich und meine Kameraden unverletzt. Wir warten hier nun die Nacht ab. Kann Euch wenig schreiben. Die Post geht nicht augenblicklich. Seit […] bin ich ohne jede Nachricht von Euch. Ihr entschuldigt[?] mich von mir. Im übrigens geht\'s mir u. Johannes ausgezeichnet. Das schlechte Wetter und die Ungemütlichkeit recht ungünstige Lage kann mir nichts anhaben. [Stenografie] 1000 Stenografie] 70 Euer Wolf.
Meine Anschrift wißt Ihr ja. [Stenografie]

 

 



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