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Brief (Transkript)

Mutter an Wolfgang Panzer am 28.10.1918 (3.2012.2822)

 

Asch, 28.Okt.1918.


Liebster Jung, heute sollst Du mal wieder einel[?] Nachricht haben, wirst wohl schon längst darauf warten. Die faule Mu läßt sichs hier so gut sein; ist so viel eingeladen & in Beschlag genommen, daß sie sogar auf ihren Woff vergißt. Wie hab ich mich gefreut, aus Dein letzten lieben Lebenbrief[?] zu sehen, daß es Dir besser geht; möge es andauern & Du bald wieder ganz[?] auf der Höhe sein. Denk nur, vom Vati habe ich immer noch keine Zeile, heut ist schon der 12. Tag seit meiner Abreise. Ich weiß nun noch gar nicht, wie ich heim reisen kann. Hier gibt’s natürl kein […]buch, Vati wollte mir deshalb die Züge aufschreiben. Ich fürchte sehr, daß seiner Nachricht verloren ging, hoffentl ist zuhause alles wohl. Die Aschlauten bestürmen mich, ein paar Tge zuzugeben; bis Freitg hier zu bleiben; angesichts der Vorgänge in unserem armen Vaterland aber halte ich es für angezeigt, baldigst heim zu kommen, man kann ja gar nicht wissen, was noch geschieht. Man möchte sein Haupt in Trauerflor hüllen, wie soll das enden, wohin sind wir nun gelangt, nach diesen unerhörten glorreichen Taten unseres Heeres? Es ist zum Irrewerden an aller himmlischen Gerechtigkeit. Am Mittwoch werde ich wohl abreisen & Bürhle[?] in Bamberg überraschen zu müssen. Dort find ich hoffentl eine gute Nachricht von Dir vor. Gott behüt Dich. Jüngle. Tausend innige Grüße & Wünsche v Dein Mu

 

 



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