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Brief (Transkript)

Wolfgang Panzer an seine Eltern und Geschwister am 14.04.1918 (3.2012.2822)

 

14. IV. 1918.


381.

Meine Lieben! Auf einem der 15 Stück preiswerten Feldpostkarten für unsere tapferen „Krieger“, zu denen ich mich zähle, sende ich Euch einen recht herzlichen Sonntagsgruß. Eben bringt mir die Ordonnanz Hexles liebe Karte vom 9. IV., aus der ich sehe, daß Ihr schon vom Vormarsch irgend eine meiner Nachrichten erhalten haben müßt. Ich danke Hexle herzlich für Ihre fleißigen Nachrichten. - Mir geht es ausgezeichnet, den heutigen Sonntag habe ich durch einen gemütlichen Lagerspaziergang, Ullsteinbuch und Biertischstrategie an Hand sehr guter Karten des Liller Kampfgebietes, gefeiert. Meine Lagerkommandantur macht mir nicht viel Arbeit, deshalb bedauere ich, daß meine Kompagnie so aufgelöst ist. Wir haben kalten Nordostwind, zum Glück ohne Regen. Ich habe mir meinen Koffer mit erbeuteter englischer Öl[…] neu anstreichen lassen, morgen kommt die neue Inschrift „Leutn. u. Kmp. Führer“ drauf, auf die ich schon etwas Stolz bin. Es ist doch ein ganz anderes Gefühl, sich als dauernden Befehlshaber einer kleinen Truppenmacht ansehen zu können. Ich habe schon lebhaften Briefwechsel mit Pastoren und Landwirtsfrauen, die ihre Gemeindeschäflein oder Männer auf Urlaub haben wollen. Das ist das einzige, was man zur Zeit für seine Leute tun kann. - 1000 hrzl. Grüße Euer Euchl. Wolf.

 

 



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