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Brief (Transkript)

Großmutter(?) an Wolfgang Panzer am 14.08.1914 (3.2012.2822)

 

Asch, 14. August 1914.



Mein liebes Wölfli!
Meine herzlichsten Glückwünsche zu Deinem Abiturium. Gehörst halt, wie überall, so auch hier, zu den Besten, bist deshalb von der mündlichen Prüfung befreit worden. Wie mich dies Alles freut. Und wenn Du nun all diese Erfolge, Dein vieles mit Fleiß und Schweiß errungenes Wissen, einer Zukunft, die Dir sicher Ehre und Brod bietet, wenn Du Gut und Blut, dieses Alles dem Vaterland opferst, so ist Dir dieser heroische Entschluß nicht hoch genug anzurechnen. Ein Land, das solche Söhne hat, kann nicht untergehn. Wie achtungswerth ist es, daß Deine Klasse so viele begeisterte Jünglinge hat, und da ihr Alle in dasselbe Regiment eintreten wollt, so ist dies eine Beruhigung für uns, Dich unter so vielen guten Kameraden zu wissen. Nun haben die 4 Wochen, die Du bei uns verlebtest, sich zu einem unbegrenzten Wert gesteigert, durften wir doch Deine Edelnatur, Deine Liebenswürdigkeit noch einmal voll und ganz genießen und haben durch Deinen ausgezeichneten, hochwissenschaftlichen Vortrag, den Du an Großvaters Geburtstag uns hieltest, einen tiefen, schönen Einblick in Dein Wissen und Können gewonnen. Hab Dank für die schönen Tage, sie bleiben uns eine der schönsten Erinnerungen. So beginne denn, begleitet von unseren besten Wünschen, Deinen neuen selbstgewählten Lebensweg.
Gott, zu dem wir täglich darum flehen, möge Dich schützen & behüten und Dich gesund wieder zu uns zurückführen. Deine zurückgelassenen Steine habe ich gleich nach Deiner Anreise in ein festes Kistel gepackt & steht eingelagert in unserer Eckstube, Deiner glücklichen Rückkehr harrend.
All Deinen Lieben bringe meine herzlichsten Grüße und nimm auch recht viele entgegen von Deiner
allen treuen
Großad[?]

 

 



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