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Brief (Transkript)

Mutter an Wolfgang Panzer am 07.10.1918 (3.2012.2822)

 

Frft, 7.10.18.


Mein liebster Jung, es war mir gestern nicht möglich, an Dich zu schreiben, selbst als ich es Abends nach Tisch gekonnt hätte, nachdem der ganze Vormittag mit PG. putzen […], der Nachmittag mit Besuche fürs Schreiben verloren war. Das war ein recht trüber schwerer Sonntag, man mußte sich erst in das Neue, zunächst Unfassbare hinfinden. Welche Ereignisse, welcher Umsturz! Wir sind im Hause 2 Parteien. Großvati Henni[?] u ich sind die Pessimisten, die aus dem Waffenstillstand nichts Gutes für Deutschland ersehen, Vati & Hilde hingegen merkwürdigerweise die Optimisten
Eben sprach ich einen Bekannten – ich bin zum Paßabholen mit Großvati unterwegs – auf dessen Urteil ich recht viel gebe, der schätzt die Sache Deutschlands keineswegs für sehr trüb ein, hingegen spricht er Oestr. Ungarn das Todesurteil
ein Konkurs sei zieml sicher, das wär sehr schlimm für die beiden Großväter, die doch ihre Vermögen in Oesterr. Haben. Gott schütze unser deutsches Vaterland. Vielleicht haben wir eher als […] es gedacht, Ruhe u Du kommst uns entlassen heim, das sollte mich dann freilich recht aussöhnen. Wir sind hochgespannt auf Wolfs[?] Antwort. Ich schicke Dir die gestrigen Zeitungen. Du hast viell. beim Blättern. Tausend Dank für Deine Karten + Briefe, bald ausführl. Gott behüte Dich!
Bleib gesund + munter! […] grüßt Dich Deine Mu

 

 



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