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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 29. März 1942

 

den 29. III. 42.


Liebe Eltern!
Jetzt wirds wohl mal wieder Zeit das ich Euch einen Brief schreibe, habe am 20 ten den letzten geschrieben, aber inzwischen schon mal wieder eine Karte. Seit gestern ist hier Tauwetter, lange wirds nicht mehr dauern dann ist der Schnee verschwunden, heute ist ein herrlicher Frühlingstag. Wird ja auch bald mal zeit haben in Kürze ja schon Ostern. Unsere Lage hat sich noch nicht wieder geändert, sind jetzt schon 8 Wochen in der ein und selben Protzenstellung, die Feuerstellung ist allerdings inzwischen einige Male verlegt worden. Wie ich Euch schon geschrieben habe, sind wir jetzt als Verstärkung , in einem anderen Divisions-abschnitt eingesetzt. Es hat ziehmlich lebhaft hier hergegangen, haben Tag und Nacht geschossen, der Russe war so dicht heran, das wir die erste zeit fast nur mit erste Ladung geschossen haben, auf eine Entfernung on 200 – 300 Meter. An Munition hats nicht gefehlt, dies Dorf liegt direckt an der Bahn, brauchen die Munition nur 200 Meter weit weg holen, das wird nur des Nachts gemacht. Flieger waren auch jeden Tag hier, aber auch unsere Stukas sind hier eingesetzt, räumen ab und zu mal anständig auf zwischen den Russen. Seit gestern bin ich jetzt auch hier in der Feuerstellung, sind hier mit eine Geschützbespannung.
Seit gestern hat sich der Russe aber auch schon zurückgezogen, es ist ganz ruhig hier. In diese Feuerstellung hatten wier zwei Verwundete, dabei war unser Cheff, haben jetzt aber schon wieder einen neuen Cheff, daß ist jetzt der 4 te Cheff den wir hier in Rußland haben.
Gestern gabs mal wieder Post, hatte einen Brief von Mutter, vom 3. 3. und 2 von Vater, einen vom 5. 3. und einen von 10. 3. dabei, mich sehr dazu gefreut.
Ihr habt wohl genau so viel Schnee gehabt wie wir hier, daß war doch noch nie so das am 5 März noch so ein Schneegestöve war, daß macht wohl alles der Krieg. Es muß ja ganz schlimm gewesen sein, das Arbeitsdienst und Militär schon eingesetzt wurde. Vorige Woche haben wir Ersetzt bekommen, Leute haben wir schon bald wieder genug, fehlt nur noch an Pferden, und wie gesagt wird sollen die auch bald kommen. Auch die Infanterie hat Ersatz bekommen.
Es sieht daher nicht besonders aus für uns, müssen wohl den Vormarsch wieder mitmachen?
Wollen aber noch hoffen das wir doch noch abgelöst werden, und wenn das nicht der Fall ist muß man auch zufrieden sein. Hauptsache ist das wir uns Alle gesund und munter nach diesen Krieg wiedersehn.
Jetzt schließt mit dem besten Grüßen Euer Sohn Rudolf
Gruß an ganz Oehus.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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