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Brief (Transkript)

Kamerad von Rudolf Oehus an dessen Eltern am 13. Juni 1943

 

München, 13. 6. 43


Sehr geehrter Herr Oehus!
Für Ihren Brief vom 10. 6. danke ich Ihnen bestens und möchte Ihnen nun heute gleich Ihre Fragen beantworten.
Ich nehme als sicher an, daß unsere Abteilung und damit auch Ihr Sohn zur südlichen Gruppe, also zu Paulus gehörte, wo bekanntlich der Kampf früher zu Ende war als im Nordteil von Stalingrad. Ich weiß nun nicht, ob ich Ihnen schon geschrieben habe, daß unsere Stellungen und Bunker in St. gut ausgebaut waren, sodaß sie gegen feindlichen Beschuß ziemlichen Schutz gewährten. Es ist also zu hoffen, daß Ihr Sohn und mit ihm viele unserer Kameraden die Tage bis zur Gefangennahme gut überstanden haben.
Ich selbst werde noch längere Zeit im Lazarett verbleiben müssen. Ein Granatsplitter hat mir den Kehlkopf zu einem großen Teil zertrümmert und es werden noch einige Operationen vorgenommen werden müssen bis alles mal wieder einigermaßen in Ordnung ist. Ob ich mal wieder werde sprechen können ist auch noch sehr fraglich. Ich stamme nicht aus der Pr. Hannover sondern aus München, war jedoch damals als unsere Division aufgestellt wurde, auf dem Truppenübungsplatz in Bergen, ich glaube es war vom März bis Mitte Mai 1940. Es war keine allzu schöne Zeit damals, da wir sehr viele kranke Pferde hatten. Aber trotzdem erinnere ich mich gerne daran zurück, da ich zum 1. Mal die herrliche Heide mit all ihren Schönheiten kennen lernte. Mein Ersatztruppenteil liegt in Göttingen und wenn ich da mal wieder hinkommen sollte, können Sie mich besuchen.
Zum Schluß danke ich Ihnen für Ihre guten Wünsche und grüße Sie und Ihre Gattin herz-lichst.
Ihr Fr. Osthoff

 

 



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