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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 9. März 1942

 

den 9. III. 42.


Liebe Eltern!
Jetzt wird’s wohl Zeit das ich Euch mal wieder einpaar Worte schreibe, 8 Tage sind vergangen wo ich denn letzten Brief schrieb. War diese Tage auch nicht so aufgelegt zum schreiben, hatte etwas die Grippe, gerade einem Tag vor meinem Geburtstag gings los, jetzt ist’s allmählig aber schon wieder besser, Fiber hab ich nicht mehr, bin schon wieder ganz gut aufgelegt. Es ist auch prima Wetter draußen, eigendlich viel zu gut zum Krank spielen. Es liegt aber immer noch Schnee, denn anfangs Woche, hat’s noch mal ordentlich wieder geschneit. Hier an der Front gibs sonst eigendlich nichts Neues.
Unser Pferdebestand hat sich wieder um 3 verringert dieser Woche, 1 haben wir geschlachtet, und 2 sind beim Strohfahren vorm Schlitten, von Flieger kaputt geschossen. Diese Bister machen noch alle Tage einpaar Turen hier, aber auch unsere sind hier jetzt häufiger vertreten. Post hab ich diese Woche erhalten: 2 Briefe von Vater, einen vom 1. II, und einen vom 8. II, und eine Karte vom 26. I., von Mutter einen Brief vom 10. II.
Mit Rudolf Habermann ist es ja ein sehr traurige Fall, zuerst wird er verwundet im Polenfeldzug, und hier muß er jetzt noch sein Leben lassen, dieses Untermenschentum hier, bringt doch so manchen Kameraden ins Grab. Liebe Mutter, vor 4 – 5 Tagen hab ich ein Päckchen abgeschickt mit Sachen, die ich vollkommen jetzt übrig habe, Hemd, Knieschützer, Kopfschützer, Strümpfe, Handschuhe, auch hab ich wieder 100 M abgeschickt.
Jetzt will ich schließen in der Hoffnung das der Krieg bald ein Ende hat, und wir uns alle gesund in der Heimat wieder sehen.
Es grüßt Allen Euer Sohn Rudolf

 

 



Ansicht des Briefes

 

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