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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 23. Oktober 1942

 

den 23. 10. 42.


Ihr Lieben!
Will Euch heute abend noch schnell einpaar Zeilen schreiben, kann dieselben morgen einen Urlauber mit geben. Hier ist noch alles beim Alten, man kann wohl wirklich schreiben, beim Alten, denn so lange haben wier ja noch nie im Einsatz, vor oder in eine Stadt gelegen, wie hier in Stalingrad. Ob sie wohl noch vor dem Winter fällt? Mann soll wirklich schon bald dran zweifeln. Hier bei uns ist es aber schon ganz ruhig geworden, die Artillerie reicht hier nicht mehr her, und die Flieger kommen nur ganz selten noch. Das Wetter taugt nicht mehr, haben kaltes regen Wetter, die Wege sind bald wieder unpassirbar. Unser zurück kommen wird wohl allmählig wieder einschlafen, ich glaub schon nicht mehr dran. Wenn nicht, dann bleiben wier eben hier, ist ja nichts dran zu machen, werden auch diesen Winter wohl noch durchhalten. Gestern habe ich den L. P. Br. von Vatern vom 6. 10. und den Br. m. den Kopfschützer von Muttern erhalten, ferner den Br. von Wilhelm vom 26. 9. meinen besten Dank dafür. Wie ich aus den Briefen sehe habt Ihr Euch wieder viel Sorge um mich gemacht, aber wie ihr seht – ich lebe immer noch, es ist doch alles nur halb so schlimm. Lieber Vater, ich dachte das ich noch kommen müßte um die Hirsche abzu schießen, aber wie ich sehe kannst du es schon selbst wieder. Wilhelm wird dich doch wohl helfen wenn er seinen Urlaub verlebt? Grünhagen in Hope hat es ja auch sehr schwer getroffen.
Jetzt will ich schließen, es grüßt Allen herzlich, Euer Rudolf

 

 



Ansicht des Briefes

 

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