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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 14. Februar 1941

 

Frankreich d. 14. 2. 41.


Ihr Lieben!
Schreibe Euch hier einen Brief, den ich mit einen Urlauber mitgebe, und das ist Karl Hornbostel. Er hat Glück gehabt, ist von der Firma reklamirt und hat 8 Wochen Urlaub bekommen. Jetzt will ich euch mal schreiben was hier vor sich geht. Wier liegen hier in ein kleines Dorf, 8 km von Dieppe, in der Protzenstellung. Haben hier nur unsere Pferde und Munitionswagen. Unsere Geschütze stehen in Dieppe in Feuerstellung, hauptsächlich auf Seeziele gerichtet, wir sind also zum Küstenschutz eingesetzt. Neben unsern Geschütze stehen noch die erbeuteten Geschütze feuerbereit. Bis jetzt ist hier noch nichts von Bedeutung passiert, nur das öfter die Flieger mal in Dieppe kommen und werfen einpaar Bomben, sie kommen aber nur des Nachts. Sonst kann ich euch nichts besonders schreiben, wir haben es hier ganz gut. Wie lange wir hier noch bleiben, wissen wir nicht. Gestern hatte eine andere Batterie von unsere Abteilung, eine Verladeübung, auf den Bahnhof D. Da sind wir hin gewesen, und haben uns das mitangesehen. Morgen hat unsere Batterie eine Übung in Dieppe, da fahr ich meinen ersten leichten Fernsprechwagen, wobei ich richtig eingeteilt bin. Von diesen Wagen haben wir 3 Stück. Ich habe einpaar schöne Pferde, es sind braune, und mittelschwer. Von unser Fernsprechwagens sind es die Besten. Heute war ich in Dieppe beim Zahnarzt, las einen Zahn blombiren. Liebe Mutter, die beiden Päckchen vom 5 ten habe ich erhalten, mich sehr gefreut, der Topfkuchen schmeckte einzig. Die Büchse Wurst will ich vorläufig noch etwas aufheben. Auch habe ich die Karte von Vatern erhalten. Lieber Vater, du schreibst ja das die Becklinger jetzt auch eingezogen sind. Jetzt ist ja auch überhaupt nichts mehr in Becklingen los, Henry ist jetzt wohl Hauptjungkerl im Dorf, muß dort wohl für Ordnung sorgen. Ich will jetzt schließen, will diesen Brief noch nach Hornbostel bringen.
Die besten Grüße an alle im Haus sendet euer Rudolf
Schicke hier einpaar Bilder mit, habe sie in Paris machen lassen, sind aber nicht schön geworden.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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