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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 9. September 1942

 

den 9. Sept. 1942.


Ihr Lieben!
Wie geht es Euch? Hoffe doch recht gut, was bei mir auch der Fall ist. Seit 2 Tagen liegen wir hier in einem Vorort von Stalingrad. Die Stadt ist sehr befestigt, es geht nur langsam und sehr vorsichtig vorwärts. Alle Waffengattungen sind hier eingesetzt, man muß doch wirklich an-nehmen, daß der Russe der direkt in der Stadt ist, so allmählig seinen Verstand verlieren muß, denn es ist wirklich nicht zu glauben was hier alles in Bewegung gesetzt ist. Die Hauptrolle spielen die Flieger. Aber auch der Russe hat hier allerlei Flieger eingesetzt, einen Luftkampf anzu sehen ist uns nichts Neues mehr. Unsere Verluste sind nur gering, die Battr. hat bis jetzt 3 Tote und 5 Verletzte gehabt, braucht Euch daher nicht allzu viel Gedanken um mich zu machen.
Das Wetter ist noch immer sehr schön, nur die Nächte sind etwas kühl. Die Post kommt jetzt immer laufend ran. Aber es fehlt noch Allerlei alte Post. Gestern hatte ich einen Brief von Mutter vom 19. 8. und zwei kl. Päckchen dabei, und ferner einen Brief von Wilhelm vom
14. 8. – meinen besten Dank für alles. Laßt Wilhelm die Briefe man mit lesen, denn zeit zum Schreiben ist doch meistens etwas knapp. Vor einigen Tagen habe ich auch ein Kilo-Päckchen bekommen, hab es aber schon durch einen Brief beantwortet. Heute schicke ich wieder eine Päckchen-marke mit. Aber wie ist es denn bei Euch, werden die Vitaminen noch nicht etwas knapp? – Aber seit man nicht so dumm, nehmt es dort wo ihr es habt, schlachtet man einpaar Hühner oder dergleichen mehr.
Es grüßt Allen herzlich, Euer Rudolf
Aufwiedersehn.
vorgestern hab ich einpaar Zigarren abgeschickt.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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