Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Kamerad von Rudolf Oehus an dessen Eltern am 31. Mai 1943

 

München, 31. 5. 43


Sehr geehrter Herr Oehus!
Nachdem ich nun die Bilder von Ihrem Sohn gesehen habe, kann ich mich an ihn sehr gut erinnern; nur mit dem Namen allein konnte ich nichts anfangen.
Wie ich nun in meinem letzten Brief bereits geschrieben habe, kann ich über Ihren Sohn nur soviel sagen, daß er am 22. I. 43 – dem Tage meiner Verwundung und meines Abtransportes – noch lebte. Was dann später aus ihm und alle seinen Kameraden geworden ist, weiß ich leider nicht. Ich nehme jedoch an, daß er sich in russ. Gefangenschaft befinden wird. Denn am 22. I. sind die Reste unserer Abteilung, darunter auch Ihr Sohn, in die Stadt Stalingrad selbt umgezogen, wo wir sehr gute Bunker gebaut hatten, die schon etwas aushielten.
Es besteht also Hoffnung, daß Ihr Sohn noch lebt. Wenn er auch in Gefangenschaft bei den Russen kein allzu leichtes Leben haben wird, so ist doch die Aussicht, daß er noch lebt und am Ende des Krieges vielleicht doch noch zurückkehren kann, für Sie und Ihre werte Familie ein Trost, an dem Sie solange festhalten können, bis nach Kriegsende alles restlos aufgeklärt werden wird.
Wenn Sie sonst noch irgendwelche Fragen haben, die ich Ihnen beantworten kann, wenden Sie sich nur ohne Scheu an mich. Soweit es in meiner Macht steht, will ich Ihnen gerne helfen.
Viele Grüße und alles Gute! Ihr F. Osthoff

 

 



Ansicht des Briefes

 

Briefe aus diesem Konvolut:
top