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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 4. April 1941

 

Freitag, d. 4. 4. 41.


Liebe Eltern u. Alle!
Es wird wohl zeit das ich Euch mal wieder einen Brief schreibe. Wollte schon früher schreiben, denn ihr lauert ja doch immer auf Post, aber es war kaum möglich, weil diese Tage hier was los ist. Jeden Tag Fahrübungen, die für den kommenden Sonntag gelten. Es sind alles alte Fahrer die mitmachen, nur ich als einzige Junge dazwischen. Die Vorfühungen die wir zeigen, werde durchweg alle im Galopp durchgeführt. Ich fahr am Sonntag den Maschinengewehr Wagen.
Sonst fahr ich noch immer den I. Fernsprechwagen. Dieser Wagen ist das erste Fahrzeug auf dem Marsch, es gefällt mir ganz gut dabei. Ihr Lieben, jetzt geht das Gerede hier, daß wier nicht lange mehr hier bleiben. Diesen Monat wird es wohl noch von hier fortgehn, wie vermutet wird, in ein wärmeres Land, aber wer weiß. Auf Urlaub bin ich ja nun leider nicht von hier gekommen, damit ist es jetzt ja gänzlich aus. Heute hatte ich Wache, und das ist so eingerichtet, daß die Wache des Nachts Telephonwache mit hat. Wie ich da heuteabend auf Schreibstube kam, sagte der Uffz. mir das Vater einen Brief an die Einh Battr. geschrieben hat, worauf sie gleich geantwortet haben. Aber mit dem Urlaub wär es jetzt nicht möglig, wo wir höchstwahrscheinlich dicht vor dem Abmarsch ständen. Das Urlaubsgesuch ist hier nicht eingetroffen, ist sicher irgendwo verschmissen worden. Wilhelm kann jetzt ja auch nicht auf Urlaub kommen, müssen dieses eben alles mit im Kauf nehmen. Der Krieg wird wohl so lange nicht mehr dauern, kommen dann auf Urlaub. Der Tommy ist dieser Zeit nicht mehr hier gewesen, aber jetzt haben wir wieder Mondschein, wird sich wohl bald mal wieder hören lassen, aber uns tut er nichts. Sonst ist hier noch alles beim Alten. Das Essen ist ganz gut, nur die Kartoffel fehlen uns hier, haben schon ein paar Monate fast keine mehr gesehen, man kann aber auch ohne dem Leben. Lieber Mutter, daß Päckchen mit der Wurst und Butter habe ich Dienstag erhalten, aber das Päckchen mit dem Kuchen ist noch nicht da, den Brief vom
28 sten hab ich auch erhalten. Von Vater hab ich den Brief vom 30.0 3 und die Karte vom
25. 3. erhalten, und auch den Brief von Hertha. Für alles meinen besten Dank. Will jetzt schließen.
Es grüßt Euch herzlich Euer Rudolf

 

 



Ansicht des Briefes

 

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