Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 31. Dezember 1941

 

Sylvester. 1941.


Ihr Lieben Daheim!
Heute gehts den Hasen noch mal an, – gewöhnlich hieß es doch so wie wir noch alle zu Haus waren, nichtwahr? Vater nahm uns ja nicht gern alle mit, denn er meinte, es sieht zu wild aus, – einer muß ja auch bei Mutter bleiben und hilft Kuchen backen. Na, zureden hilft es ging dann los auf Jagd, am Nachmittag kamen wir zurück aber ohne Hasen nur mit mit müden Beihnen, – Pech –, aber einzigst gute was dabei war, der Kuchen war fertig, der wurde dann gleich probiert. Ihr werdet auch sagen, er schreibt heute ja einen komischen Brief, aber Spaß muß ja mal gemacht werden. Ihr Lieben, wie schon so oft, war es wieder nur Erzählerei das wir hier den Winter bleiben sollten, machen jetzt schon wieder Stellungswechsel, in Richtung auf Slawijansk zu, die Feuerstellung ist etwa 8 – 10 klm. von der Stadt entfernt, und die Protzenstellung höchstwahrscheinlich noch etwas näher bei. Werden hier von eine andere Battr. abgelöst, es soll ein ruhiger Abschnitt sein wo wir hin kommen. Es sind nur noch wenige Mann hier, der größte Teil ist gestern und vorgestern schon weg gemacht bei ungünstigsten Wetter, es war ein eiskaltes Schneegestöve so das kein Weg und kein Steg zu sehen war, der Weg ist gut 20 klm lang, ich glaub ja nicht das alles am richtigen Platz gelandet ist. Heutemorgen schneitst nicht mehr, es liegt aber auch schon etwa 20 cm. Höchst-wahrscheinlich macht auch der Rest so gegen Abend weg, maschieren dann ins neue Jahr hinein. Die Tage nach Weihnachten hab ich noch etwas Weihnachtspost erhalten. Von Mutter habe ich erhalten, ein Päckch. mit Topfkuchen, eine Dose Keks und 2 Büchsen, ferner ein Päckchen von Tante Emma (Bergen) eins von Wülfel, eins von Cellerstr. Briefpost hab ich soweit keine erhalten, es sind hauptsächlich nur P. befördert worden, es war eine Karte von Mutter vom 8. 12. und ein älterer Brief vom 9. 11. von Vater. Wie ich aus dem Brief sehe hat Vater doch noch mal großes Jagdglück gehabt, mich sols wirklich wundern was für ein Geweih es ist, wenn ich mal von Nordheim auf Urlaub komm, Parole ist nähmlich das wir am 17 Januar hier abgelöst werden und nach Nordheim kommen, ein anderer sagt auch wieder wir werden im Februar abgelöst, glaubt also an nichts, es ist doch gelogen. Henry war ja einpaar Wochen in Hannover, war er denn auch in Urlaub? Wilhelm schrieb mir schon sie hätten schon einen Abmarschbefehl (zurück) erhalten. Stelle mich aber vor das es auch nur Erzählerei war, den wirds wohl genau so ergehen wie uns allen.
Jetzt schließt mit den besten grüßen Euer Rudolf
Besonders einen Gruß an Oma und g. Oehus.
Was macht Stephan denn noch immer, will er nicht mal auf Urlaub? grüßt ihn schön mit.
Ferner wünsch ich Allen viel Glück im neuen Jahr.

 

 



Ansicht des Briefes

 

Briefe aus diesem Konvolut:
top