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Brief (Transkript)

Ernst Guicking an Irene Guicking am 19.03.1940 (3.2002.0349)

 

Westfront, den 19.3.40

Lieb Bobi,

ich erhielt heute Deine beiden Briefe vom 15. + 17. Ja jetzt wird es ernst mit den Möbeln. Ich gebe Dir den guten Rat: wenn Dir die Küche gefällt und mit allen Schikanen ausgerüstet ist, dann kaufe! Du weißt doch, daß ich mich auf Deinen Geschmack verlassen kann. Und es mir dann bestimmt auch gefällt. Also Bobi: ran. Ebenso mit dem Wohnzimmer. Darüber möchte ich genau das Gleiche sagen. Setze Dich doch einmal mit Deiner früheren Freundin in Verbindung. Frag doch auch mal wegen den Bezugsscheinen. Aber besser heute als morgen. Nur nicht aufschieben. Irene, bitte nicht. Mit dem Herrenzimmer wollen wir erst mal warten. Erst mal das Nötigste. Und das sind Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer und Eßzimmer und davon stehen wieder die drei Erstgenannten im Vordergrund. Laß doch Mutti mal kommen und sich die Sachen mal mit ansehen. Du weißt doch Liebling, die Küche und ebenso alle anderen Zimmer sollen doch zuerst Dir gefallen. Weil Du ja im Haus schaltest und waltest. Denke aber an alles und suche Dir den modernsten Küchenschrank aus. Auf alle Fälle setze Deine Eltern davon in Kenntnis. Sonst fühlen sie sich im Nachhinein zurückgesetzt. Mach das also nicht und irgendwelche Unstimmigkeiten möchte ich für das zweitemal auf alle Fälle verhüten. Das Schlafzimmer für 2.200 Mark, das können sich vielleicht die kommandierenden Generäle des 12. Armeekorps kaufen, aber nicht ich als Feldwebel. War das nicht gut gesprochen, mein Schatz? Eines für 1.000 Mark tut es auch. Wir richten doch die Zimmer für uns ein und nicht für die Leut. So Liebling, jetzt weißt Du wie ich denke. Handle Du nun, es wird schon richtig. Für meine Wäsche habe ich wieder jemanden gefunden. Kommen denn die Taschentücher bald wieder zurück? Für heute einen herzinnigen und ganz festen, lieben Kuß von

Deinem Ernst

 

 



Ansicht des Briefes

 

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