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Brief (Transkript)

Ernst Guicking an Irene Guicking am 21.12.1944 (3.2002.0349)

 

Im Westen, den 21.12.44



Mein Schatzeli,

es ist ja schon immer so gewesen: Wenn man auf Post wartet, dann kommt sie nicht. Was wird Papa für eine Nachricht aus Gießen mitbringen? Was sagst Du jetzt zu den 60.000 Gefangenen. Ist das nicht ein toller Anfangserfolg? Ja, lieb Bobblechen, hier an unserer Front fällt kein Schuß mehr. Es wird schon erzählt, die Gegenpartei wäre sang- und klanglos abgezogen. Die Franzmänner haben es scheinbar doch mit der Angst zu tun bekommen. Was sagt denn die Heimat dazu? Sag mal Muichen, ist denn bei Euch daheim bekannt, daß von uns aus im Monat nur zwei Päckchen geschickt werden dürfen? Vergiß bitte nicht zu antworten, denn sonst macht mir eines Tages Euer Briefträger Spektakel. Ich glaube das ja nicht, aber es ist besser ich frage Dich.
Jetzt habe ich noch verschiedene Kleinigkeiten hier. Die werde ich morgen noch einpacken, ich muß sie loswerden. Und dann habe ich aber wieder reine Bahn. Ja mein Schatz, hast Du eigentlich die 100,00 Mark abgeschickt, die ich in Schlettstadt abholen wollte? Doch hoffentlich nicht. Die Schuld hätte ich dann alleine.
Sind unsere Kinderchen noch froh und munter? Unsere Mui auch? Wenn es Euch doch nur so gut ging wie mir, dann könnte ich wirklich zufrieden und sorglos sein., ich meine betreffs der Vitamine.
Leb wohl für heute lieb mein Schatzeli und laß Dich herzen und küssen. Dich fest und innig liebhalten möchte ich Dich. Und viele liebe Grüße schicke ich Dir und bleibe immer

Dein Ernst

 

 



Ansicht des Briefes

 

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