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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 25.12.1916 (3.2002.9018)

 

Frankreich, 25. Dez. 16.



Liebes Luisle! Für Deinen Bfr. vom 19. & Karte, die ich gestern abend erhalten habe, danke ich Dir. Die Weihnachtsfeierlichkeiten sind jetzt vorbei, sie waren nicht sehr großartig. Um 4 Uhr gestern abend gingen wir zur Kirche, wo ein schöner Christbaum war mit Lichter & Watteflocken. Da verlas ein Leutnant den Weihnachtstext & dann eine Predigt. Nachher fand Bescherung statt vor dem Dienstzimmer. Es bekam ein jeder ein Rote Kreuzpacket. In dem meinen war ein Schnitzbret & etwas sonstiges[?] Backwerk & 20 Zigarren.
Andere bekamen Pfeifen, Strümpfe, Pulzwärmer & noch verschiedene andere Sachen. Die Post wurde dann auch gleich ausgeteilt. Dann ging jeder heim. Die Stuben mußten auf Befehl dekoriert werden mit Tannenzweigen. Außerdem hatten wir auch ein kleines Christbäumchen, habe auch eins von den Lichtchen drangemacht. Als wir noch am Nachtessen waren kam der Hauptmann & ein Leutnant sah das Quartier an. Wir beschenkten uns dann auch gegenseitig. Heute & morgen dürfen wir nicht arbeiten. Das Wetter war heute nicht sehr schön, Wind u. Regen. Habe den ganzen Tag in der Stube zugebracht. Holzapfel holte mich heute mittag, ich mußte sie photographieren samt ihrer Weihnachtsdekoration. L. Luisle! Wirst jetzt froh sein, wenn ausgedroschen ist. Habt ihr Weihnachten auch gut herum gebracht?
Sei nun herzl gegrüßt von D. D. l. Otto
Grüße an d. Kinder & Eltern
Das Rotekreuzpacket ist von Otto Eggert
Steinburg Post Oberkirchberg.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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