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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 21.5.1916 (3.2002.9018)

 

Geschr. d. 21. Mai 1916.



Liebes Luisle! Nun ist es schon wieder Sonntag. Habe heute nichts von Dir erhalten, die Brfpost ist scheints ausgeblieben. Auf Wache bin ich heute nicht verlesen worden. Wir waren gestern abend auf dem Flugplatz, vielmehr dabei, hinein durften wir nicht, doch konnten wir Flugmaschinen ganz in der Nähe betrachten, auch das Landen & weg fliegen. Heute nacht waren ziemlich davon[?] fort[?], es kamen scheints auch nicht mehr alle & einige verunglückten beim landen. Es ist ein großer Platz mit vielen Zelten & führt eine wunderschöne Buchenalee dazu mit alten Bäumen von denen die meisten 80 cm B. / M Durchmesser haben. Heute Mittag gabs Griessuppe, Braten, breite Nudeln m Sauce, z. Vesper Salzfleisch. Nach dem Essen war Löhnung
ich bekam m. Brotgeld 5,80. 22 Zigarren 22 Cigaretten. Da kann man tabaken. Das Wetter ist heute wieder recht schön. Wenn ich Sonntag Kleider hätte wäre ich heute nach Gent, mit den andern Kleidern darf man nicht hinein. Wenn ich dableiben muß, sehe ich jetzt auch, daß ich bekomme, allerdings lieber wäre es mir, wenn ich wieder hinauskäme. Es gefällt mir ja ganz gut hier, die Kost ist gut, der Dienst nicht streng, wenn man nur Urlaub bekäme, aber da wirds eben happern. Ich gehe mit Röhm heute mittag wahrscheinlich nach Pinte hinein, vielleicht erwische ich eine Ansichtskarte. Die Wirtschaften sind f. Militär streng verboten, wenn sie einem Soldaten etwas geben werden sie um 300 M. gestraft.
Einen Lehrer namens Wiedmann habe ich letzthin, als ich auf Patroille war auch getroffen.
Sei nun herzl. gegrüßt
v. D. Otto.
Grüße an d. Kinder & Eltern.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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