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Brief (Transkript)

Otto Weiß an seine Ehefrau am 18.08.1918 (3.2002.9018)

 

Den Aug. 18.



Liebes Luisle!
Gestern abend kam Post von Beverloo, ich bekam 3 Brfe & 6 Packete mit Brot Zwieback, Lebkuchen Käse & Wurst, danke Dir dafür. Das Brot war total verschimmelt, das andere ist noch gut. Li L. schicke nicht so viel Packete, es ist unnötig & ohnedies genug zu tun Die Kost ist nicht schlecht & das ganze Brot bekommt man auch. Auch hat man können schon einige male Kunsthonig kaufen.
Vorm. hatten wir Kirchgang. Der Gottesdienst war auf dem kleinen Exerzierplatz, mußten ziemlich lange warten, bis der Pfarrer kam. Er predigte dann das das alte Lied. Jetzt sei man im Endkampf, jetzt gelde es fest herzustehen & auszuhalten bis zum Sieg. Sie merken eben, daß die Soldaten endlich genug haben & sagen, der Kriegs[…] & die sonst ein großes Interesse am Krieg haben sollen heraus, dann hätten wir sicher bald Frieden -. Aber die lassen sichs daheim wohl sein. Die die draußen sind, sind eben die Dummen. L. L. Soeben erh. Ich Deinen Brf. v. 20. Leider enthielt er nichts gutes. Man konnte es ja denken, daß es so kommen werde. Wenns nur auch einige Monate später wäre & nicht gerade, wo es am meisten Arbeit giebt. Immer kommen neue Schwierigkeiten Wirklich kann man krank sein, aber Dienst machen muß man doch. Der Doktor sagt, das ist ein altes Leiden
der Komp.führer sagt, sie sind K.V. & damit Basta. Es ist fast alles ein heilloser Schwindel von A – Z. wie die Welt noch keinen gesehen hat.
Sei nun herzl. gegr. & gek. v. D. D. l. Otto
Grüße an die Kinder & Eltern.

 

 



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