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Brief (Transkript)

Otto Madl an seine Familie am 22.06.1944 (3.2002.7163)

 

Osten, 22.6.1944



Meine Liebsten!

Habe gestern Eure beiden Briefe vom 11. u. 13. mit großer Freude erhalten, bekam die Briefe gerade bevor wir zu einen Unternehmen auf einige Tage wegmarschierten. Wir sind einmal da und dann wieder dort, wo gerade welche benötigt werden. In der vergangenen Nacht wurden wir in unseren Quartier von Banditen angegriffen, die werden jeden Tag frecher. Auf der Bahn, die in unserer Nähe ist, wurden auf einen km über 100 Sprengungen gemacht, die ganze Strecke ist lahm gelegt, wie es da zugeht, könnt Ihr Euch keine Vorstellung machen. Gestern vorm. hatten wir einen Feldgottesdienst im Freien, es war mein erster seit ich in Rußland bin. Sonst meine Lb.. bin ich immer gesund, was ja die hauptsche ist, auch Ihr seid immer gesund. Das Bild von Mutter bekam ich auch heute, Du weißt ja, Cilly, oft hat man Stunden, da sieht man gerne das Bild seinen lb. Mutter wieder. Wir hören sehr wenig Neues von Westen? Wo ist Hörmann Anton? Nun ist überall die Urlaubssperre, die wird so lange dauern bis der Krieg alle ist! Heute kann ich Euch nur ein kleines Brieflein schreiben, denn keine größeres Briefpapier kann ich nicht in die Taschen stecken.
Seid für heute viel tausendmal gegrüßt
von Euren lb. Otto

Auf Wiedersehn!

 

 



Ansicht des Briefes

 

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