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Brief (Transkript)

Karl Friede an seine Freundin am 17.11.1917 (3.2002.9011)

 

17.XI.1917.


14) 22/11
Mein liebes Trudchen.
Erhielt Deinen Brief 18 mit bestem Dank. Sag mal, schreibe ich denn so interessant, daß Du gleichsam auf Zeilen von mir lauerst und dann einen Indianertanz aufführst! Wenn ich wieder auf Urlaub komme, mußt Du mir diesen Tanz mal vorführen. Ich bin darauf sehr gespannt. - Du möchtest wissen, was für Schmerzen mich drücken. Ich muß sagen, daß mich derartiges nicht drückt.
Na, höre mal schwermütig. Nee, mein Kind, das kann uns nicht passieren. Die Stimmung kann ich Dir nicht so recht beschreiben. Na, sie ist ja wieder vorüber. - Deine Hoffnung, daß Weihnachten Frieden sein soll, will ich Dir nicht nehmen. Wenn es in Rußland auch sehr schlecht aussieht, so dürfen wir aber nicht vergessen, daß unser Hauptfeind „England“ einen Sonderfrieden nie und nimmer zugeben würde. Rußland und ebenso Frankreich stehen zu sehr unter englischem Druck. Ich glaube eher an einen baldigen Frieden mit Italien.
Nach 4 Uhr kommt Herr Birkholz immer erst ins Geschäft. Na, ich meine, dann sollte er lieber gar nicht kommen. Von Herrn Überrhein hast Du 5 ganze Pfennige bekommen, ist wohl ein Trinkgeld gewesen!
Na, am 15. cr[?] habt ihr ja wieder Gehalt bekommen, was ich damit sagen will, kannst Du Dir wohl denken.
Übrigens möchte ich Dir für das Mandolinenband danken. Hattest Du einen bestimmten Grund „Dort unten in der Mühle“ aufzusticken!
Es grüßt Dich herzlichst
Dein Karl.

 

 



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