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Brief (Transkript)

Karl Friede an seine Freundin am 10.6.1918 (3.2002.9011)

 

Maubeuge, le 10. Juni 1918.


Commande No 117.
136/14/6.

Frl. Gertrud Trinkhaus

Mein liebes Trudchen
Für Deine nette Karte Nr. 129 sage ich Dir vielen Dank. Ich kenne Deine Strebsamkeit vollständig an. Es wäre ja sehr schön, wenn sich Dein ausgemalter Plan verwirklichen ließe, aber, wenn nur dieser ölende Krieg nicht wäre.
So gern ich Dir einen Gefallen tue, aber Deinen Schnupfen behalte nur ruhig für Dich, sei eben mal egoistisch. Diese Eigenschaft eignet man sich gerade in der jetzigen Zeit so furchtbar gern an. Krüger wollte mich allerdings gestern besuchen; jedoch gekommen ist er nicht. Ich kann nur annehmen, daß das Depot einen plötzlichen Abmarschbefehl bekommen hatte, sodaß er mir nicht rechtzeitig abschreiben konnte. So bin ich dann des Nachmittags etwas spazieren gegangen und des Abends in den Kientopp gehüpft!
Du siehst hier kann man an den Sonntag keine große Anforderung stellen. Ein Soldat ist eben mit allem zufrieden. Nun für heute Schluß. Der „Rat“ will auch noch einiges an Dich vom Stapel lassen.
Es gegrüßt Dich herzlichst
Dein
Karl.

Bin leider in Montagstimmung und möchte nach dem bekannten Sprichwort handeln „In der Kürze liegt die Würze!“ Daher für heute nur einen frdl. Gruß
Sanitätsrat Georg Dremen[?]

Da der Herr „Rat“ junger Junggeselle ist und so gut, wie gar keinen weiblichen Verkehr pflegt, läßt er durch mich bitten, ob Du nicht für ihn ein Mädchen zwecks Korrespondenz mit ihm am Bändel hast. In Frage kommt nur ein temperamentvolles junges Mädchen!! Eilt!!!

 

 



Ansicht des Briefes

 

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