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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 2. August 1942

 

Sonntag, den 2. 8. 42.


Liebe Eltern!
Will Euch heute mal wieder einen kleinen Brief schreiben. Hoffe doch das bei Euch alles soweit in Ordnung ist, und Vater bald seine Gesundheit wieder hat. Bin hier jetzt ja noch immer im Lazareth, es gefällt mir ganz gut hier, aber am liebsten wär ich ja doch überhaupt nicht hier, aber man kann ja nichts dran ändern, – es ist eben Krieg, und man muß so manches hin nehmen was einen nicht recht paßt. Schmerzen hab ich ja fast überhaupt nicht gehabt, daß war nur den ersten Tag. Jetzt will ich Euch mal etwas genauer schreiben wie es gekommen ist. Ich war beim Pferde putzen, und putzte grad das linke Hinterbein, und stand (di) etwas gebückt dabei, da schlug das Pferd sich mit dem rechten Hinterbein, unterm Bauch durch, und traf mir genau vorm Kopfe, – das war natürlich Pech. Das Pferd war sonst ein treues Tier, ich glaub eher das es nach Fliegen geschlagen hat, hat wie nach mir. Und es war ja auch eins unsere schwersten Pferde, die brauchen ja auch nur ihr Bein fallen zu lassen, dann wirds man schon erheblich merken können. Heute vormittag war ich zum Feldgottesdienst, es war hier im Lazareth. Das Wetter ist diese Tage nicht besonders hier, es kommen ab und zu Gewitterschauer, hoffendlich habt ihr besseres Erntewetter. Wie sehen denn die Kartoffeln und Runkel aus? Wer schießt denn jetzt die Rothirsche ab? Tust du das wieder lieber Vater?
Mit den besten Grüßen schließt herzlich, Euer Sohn Rudolf
Gruß an ganz Oehus, und alle im Haus.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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