

Brief (Transkript)
Rudolf Oehus an seine Familie am 3. November 1940
Hannover Bothfeld
am 3. 11. 40.
Liebe Eltern u. Alle!
Heute, am Sonntag habe ich Gelegenheit, Euch einen kleinen Brief zu schreiben. Habe gestern schon eine Karte abgeschickt, aber ohne meine Adresse, die wußte ich noch nicht genau. Wir vom Lande sind alle Fahrer geworden. Schon gestern waren wir im Pferdestall und haben Pferde geputzt, und geführt. Sie hatten 3 Tage im Stall gestanden, es ging gleich mit Sprung und Galopp loß, es waren alles Reitpferde. Morgen geht das Reiten loß, dafür sind wir aber nicht bange. Heutemorgen waren wir auch im Stalle, aber nur 2 Stunden, dann haben wir gebadet (geduscht) und Stube sauber gemacht. Heutenachmittag haben wir frei. Es gab sehrgutes Essen heutemittag, ich hab noch einen Schlag nachgeholt. Wir liegen mit 11 Mann auf unsere Stube, unser Stubenälteste ist aus Hannover, hat ein halbes Jahr gediehnt. Wir haben uns schon gut eingelebt, es wird allerlei Spaß gemacht. Unsere Zivilsachen haben wir noch hir, uns wurde noch nichts darüber bekanntgegeben. Jetzt anschließend gehen wir zur Kantiene, und kaufen noch Kleinigkeiten, jetzt will ich schließen.
Es grüßt Alle Rudolf

Ansicht des Briefes
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