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Brief (Transkript)

Rudolf Oehus an seine Familie am 13. Oktober 1942

 

den 13. 10. 1942.


Ihr Lieben!
Schreibe Euch heute mal wieder einen kleinen Brief. Den letzten Briefen um nach gehts Euch ja ganz gut, desgleichen ist auch bei mir der Fall. Vater hat ja schon wieder einen Fuchs geschossen, es ist doch wohl ein ganz gutes Zeichen, wie ich im Urlaub war habe ich ja nicht geglaubt das du diesen Herbst schon wieder auf Jagd gingest lieber Vater, es ist wirklich ein Wunder das du dich doch verhältnismäßig so schnell erholt hast, wo du doch so sehr herunter gekommen warst. Ist das das Fuchsfell denn schon zu gebrauchen? Gestern gabs Post, hatte einen Brief vom 11. 9. und Karte vom 13. 9 von Muttern dabei, ferner einen Brief mit Briefpapier. Bin ganz erstaunt das es bei Euch jetzt schon Brotmarken gibt, aber für die Schweine bekommt Ihr ja noch etwas Korn, – denn laßt die man Heu oder sonst etwas fressen, und Ihr könnt denn ja das Mehl dafür verbrauchen. Ja, man muß sich nur zu helfen wissen, und nicht zu ängstlich sein, –Ihr habt doch alles in erste Hand.
Hier ist sonst noch alles beim Alten, Stalingrad ist ja immer noch nicht gefallen, es ist hier aber schon ganz ruhig geworden, der Russe ist schon ziehmlich weit im nordteil der Stadt gedrängt. Aber etwas Neues kann ich Euch doch schreiben, denn sämtliche Truppenfperde werden zurück gezogen, wie weit ist noch nicht bekannt, und etwa 30 Mann von jede Battr. gehen mit, – ich bin auch dabei. Es soll in aller Kürze losgehen. Aber beim Komiß soll man nicht eher fest dran glauben, bis das wirklich der Tag gekommen ist, die Feldpostnummer wird sicher so bleiben, und wenn sie wirklich geändert wird, wird uns die Post von hier nach geschickt. Werden dann wohl mal endlich wieder ein etwas besseres Quatier bekommen, bis jetzt war den ganzen Vormarsch über, noch keiner wieder in ein Haus, und auch dem Winter über ist keine Möglichkeit dazu da. Lege wieder einpaar Päckchen-Marken bei.
Jetzt will ich schließen, es grüßt Allen herzlich, Euer Rudolf
Gruß an Georg und Familie.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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