Nach Zeitraum suchen

von 
bis 
SUCHE ZEITRAUM
Bestandskatalog PDF

Brief (Transkript)

Friedrich Rolf Nietzschmann an seine Verwandten am 19.06.1944 (3.2002.1339)

 

E.O, den 19.6.1944



Meine Lieben!

Endlich traf heute mal wieder Post von Euch ein, uzw vom 3. + 13. Die vom 13. ist ziemlich schnell gegangen, sie ist am l5 abgestempelt. Habt nun erst mal recht herzlichen Dank dafür. Wie ich sehe, geht es auch noch einigermaßen. Ich war ja, ehrlich gesagt, doch etwas in Druck, als ich so lange nichts gehört habe. Jetzt bin ich doch, ein klein wenig beruhigt. Hoffentlich geht es Euch weiterhin gut. Nun was sagt Ihr zu der Vergeltungswaffe? Es hat doch bald so ausgesehen, als ob die nicht mehr käme. Das ist aber gut, geheim gehalten worden. Keiner hat doch was genau gewußt, was da gespielt wird. Und doch ist es eine Waffe, die Euch in der Heimat, die Angriffe der Tommys vergeltet. Unser Hund hier wird ja nicht von der Kompanie erlogen, sondern wir sind hier bei uns viel weniger, die den Hund haben. Ich habe Euch ja schon geschrieben, daß Gertrud mir ja immer wieder schreibt. Ich glaube, auch hat sie sich etwas getröstet. Es hatte ihr damals auch leid getan, daß ich sie nicht besuchen konnte. Sie schrieb mir, ich solle ja im nächsten Urlaub mal kommen. Sie freue sich jetzt schon darauf. Was macht Renate? Hat sie schon das Arbeitsamt beschlagnahmt oder nicht? Hoffentlich wird sie nicht geholt, sonnt hätte sie ja garnicht erst nach Hause zu kommen brauchen. Wie sieht es im Garten aus? Hat alles schon gut angesetzt mit Frucht?
Jetzt muß ich aber schließen Seid recht herzlich gegrüßt, und geküßt
Fritz

 

top