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Brief (Transkript)

Friedrich Rolf Nietzschmann an seine Verwandten am 07.06.1944 (3.2002.1339)

 

E.O., den 7. Juni 1944



Meine Lieben!

Ihr werdet gestern früh oder mittag einen schönen Schrecken bekommen haben, als es hieß der Tommy sei gelandet. Aber seid ganz unbesorgt. Bis hier hinten ist er noch nicht vorgedrungen, und so sind wir noch einigermaßen sicher, allerdings nur von Seiten des Tommys. Die Terroristen hingegen fangen jetzt an, ganz öffentlich au wirken. Das stört uns aber auch nicht.
Ich bitte Euch, wenn mal länger keine Post kommt, dann ist eben Postsperre, mich nicht auszuschimpfen.
Ihr werdet Euch bestimmt fragen, wann wir das erfahren haben; ich kann Euch nur sagen, auf dem schnellsten Wege und so bald, daß der Tommy noch nicht einmal sich recht gesammelt hat. Wie sieht es jetzt daheim aus? Ein Soldat aus dem Osten hatte mal gesagt: im Osten kämpft das tapfere Heer, im Westen kämpft die Feuerwehr. Nun wird sich aber beweisen, was es mit der Feuerwehr auf sich hat.
Doch jetzt möchte ich mich auch noch ganz lieb für Tante Detas und Renates Geburtstagsbrief bedanken, den ich schon vorgestern bekommen habe.
Jetzt möchte ich schließen, seid nun alle recht herzlich gegrüßt und sorgt Euch nichts so um mich.
Euer Fritz

 

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