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Brief (Transkript)

Friedrich Rolf Nietzschmann an seine Verwandten am 09.06.1944 (3.2002.1339)

 

E.O., den 9. Juni 1944



Meine Lieben,

Gestern erhielt, ich Eure beiden lieben Brief vom 25. und 29. Habt recht herzlichen Dank dafür. Sie sind an und für sich garnicht einmal so lange unterwegs gewesen. Wie geht es nun Euch noch? Bei uns herrscht zur Zeit noch Ruhe. Wer weiß, wie lange noch! Was habt Ihr bei Euch gedacht, als im Radio durchgegeben wurde, daß der Tommy gelandet sei? Habt Ihr auch aufgeatmet? Für uns ist ja nun von hier draußen ein Gott sei Dank gekommen, daß der Tommy nicht mehr so stark einfliegt, das ist für die Bevölkerung ja direkt eine Erholung. Es ist ja auch in der letzten Zeit allerhand los gewesen. - Wie es nun am Kanal weitergeht, werden wir im Laufe der nächsten Zeit erfahren. Sehr viel hat ja der Tommy und Amerikaner nicht erreichen können bis jetzt. Auch die französische Bevölkerung ist ja ziemlich ruhig geblieben. Wir dachten immer wir wären unseres Lebens nicht mehr sicher, wenn der Tommy landet. Im großen und ganzen ist es hier bis jetzt, nachdem es losgegangen ist, etwas ruhiger geworden. Wie lange dies nun anhält kann man nicht wissen. Wenn der Tommy wirklich so viel Flugzeuge hatte, wie er immer angab, dann hätte er bestimmt die Angriffe noch durchgeführt. So ist es aber gut, daß er nimmer kommt. Er benötigt aber auch eine ungeheure Masse an Maschinen für die Invasion. – Für heute recht herzliche Grüße auch an Lemkes Euer Fritz

Von Gertrud bekam ich gestern auch einen Brief.

 

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