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Brief (Transkript)

Friedrich Rolf Nietzschmann an seine Mutter am 06.07.1943 (3.2002.1339)

 

6. Juli 1943



Heute komme schon wieder dazu, Dir zu schreiben. Mir geht es noch. Mir geht sehr gut. Enttäuscht bin ich hier auch nicht. Es kann, glaube ich doch nicht, schlechter werden. Die Bevölkerung ist zurückhaltend. In den Caffees wird fast ausschließlich deutsche Musik gespielt. Deutsch wird hier auch sehr viel gesprochen. Wenn Renate wieder nach Paris kommt, kann ich vielleicht hinkommen. - Das Wetter ist sehr gut. Dies Jahr scheint es eine sehr gute Ernte zu geben. Steht bei Euch das Getreide auch so gut wie hier? Das Stroh ist hier und in Westdeutschland fast mannshoch und die Ähren sind auch so groß wie der Mittelfinger und so stark wie der Daumen. Wenn Ihr mir das Geld für Besorgungen schicken wollt, so könnt Ihr bis zu 36 Reichsmark schicken. Ich schicke Euch meinen Stammabschnitt von der Raucherkarte und versucht, eine neue bekommen. Wir bekommen hier nur zwei Zigaretten für den Tag. - Der Zapfenstreich ist hier erst um elf Uhr. - Wie siehts bei Euch im Garten aus? Sonst wüßte ich nichts neues von hier zu berichten. Seid nun alle recht herzlich gegrüßt von Eurem
Fritz


 

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