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Brief (Transkript)

Hans an Eugen am 18.10.1941 (3.2002.0211)

 

Rußland, 18. Oktober 41



Lieber Eugen

Aus der Krankenstube diesen kurzen Gruß, doch bin ich es noch nicht sondern mein Adju mit 39,8 Temperatur. Unsere Chrysostoma gab sich alle erdenkliche Mühe um den Patienten. Sie entfaltet alle Fähigkeiten einer Frau in solchen Situationen und das kräftige Ding sieht fast ärger aus als mein kranker ???? Diese Unruhe ist nicht schön - wir hatten aber auch fette Wochen hier, und die Strafe dafür mußte kommen. Hier ist es augenblicklich nicht geheuer. 22 ermordete Kameraden an einem Tage - Geht Dir nicht eine Stallaterne auf, wie wenig sicher wir uns wähnen dürfen - gestern, am hellichten Tage pfiffen mir 2 Kugeln um den Kopf. Ich ahnte erst Schlimmes, als ein ganzer Haufen daraufhin zur Suche eingesetzt wurde. Nachts schlafen wir mir der entsicherten Braut in unmittelbarrer Nähe. Am Galgen baumeln wiederum neue Partisanen. Post gab es seit bald 4 Wochen nicht, aber morgen soll wieder Gottesdienst sein. Sonst an Neuigkeiten nichts. Also passable Grüße, wenig Schnee und Kälte, hier ist Winter.
Dein Hans

 

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