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Brief (Transkript)

Johannes Hamm an seine Ehefrau am 04.09.1939 (3.2002.7184)

 

4.9.39



Liebe Käthe!

Ein Wagen fährt nach Berlin, dem ich meine herzlichen Glückwünsche zum Geburtstag mitgebe. Ich nehme an, daß Du ihn in bester Gesundheit und Stimmung verleben wirst. Mir geht’s ausgezeichnet, soweit die Umstände das hier zulassen!
Es geht vorwärts die Polen sind eingekesselt und werden von unseren Panzern im wahrsten Sinne des Wortes zermalmt. Was an den anderen Fronten los ist, erfährt man hier nicht. Kattowitz soll schon in deutscher Hand sein. Meine Erlebnisse will ich lieber mündlich mitteilen. Macht Euch keine Sorgen um mich. Wir sind vorsichtig. Polnische Flieger und poln. Artillerie ist bei uns nicht zu bemerken. Ich hoffe, daß meine übrige Post inzwischen gelandet ist. Sollte das Warthepaket abgegeben sein, so packe bitte noch 1 dicke wollene Unterhose und 1 dickes Unterhemd bei, denn nachts ist es schon lausekalt, besonders wenn man auf Posten liegt. Gesundheitlich geht’s sehr gut. Der Bauch ist so gut wie weg. Verpflegung sehr gut. Ich nehme an, daß der Pole wenn wir seine Truppen hier aufgerieben haben, Frieden machen wird und daß ich am 20.9. wieder zu Hause bin.
Ich bin doch froh, daß ich nicht zu marschieren brauche, auch sonst hat das „Fahren“ Annehmlichkeit, denn man kann sehr viel Gepäck mitnehmen, desgleichen viel Munition.
Also feiert recht schön und schreib mir mal. Seit Groß Born habe ich nichts mehr gehört. Das Gehalt wird hoffentlich weiter gezahlt.
Herzliche Grüße auch an Mutter
Dein Hans

 

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