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Brief (Transkript)

Wolfgang Müller an seine Ehefrau am 27.7.1944 (3.2002.0238)

 

27.7.44


81

Meine liebe Maus!

Bekam gestern Deinen lb. Brief Nr. 65 u. will ihn Dir heute Abend beantworten. Ich war gestern Abend u. die ganze Nacht unterwegs. War Zeuge beim Kriegsgericht gegen einen Mann meiner Batterie, der dann zum Tode verurteilt wurde. Beim Abtransport Nachts gelang es ihm dann zu fliehen u. wir suchten die ganze Nacht. Ja, solche Ereignisse passieren auch!
Du gabst die Sache mit dem Studienurlaub nach Berlin weiter, jetzt glaube ich aber, daß das Gesuch von mir aus über die Batterie gehen muß. Und dann ist es dazu zu früh, das wird bei uns bekanntgegeben, ich denke Mitte August. Weißt Du jedoch etwas näheres darüber?
Mit Herrn Geck ist’s nicht schlimm, es soll eben nicht sein! Du lebst vielleicht so doch besser!
Meine Erkältung ist vorbei, ist also Alles in Butter, halte nur den Daumen, daß ich weiterhin so Glück habe! Nun muß ich abschließen, es wird zu dunkel.
Für heute wie immer einen herzlichen Kuß
Dein Wolf.

 

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