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Brief (Transkript)

Hugo Zwanger an seine Frau am 28.12.1942 (3.2013.22)

 

Den 28.XII 1942





Mein liebes Kind!

In Stuttgart angekommen, habe ich noch eine Stunde Zeit, welche ich benutze um Dir zu schreiben. Schweren Herzens muss ich wieder einmal von Euch Lieben Daheim fort, aber wir wollen den Kopf nicht hängen lassen. Wie schön wäre es gewesen, hätte ich noch über deine Geburtstag bei dir sein können. So wünsche ich Dir meine liebe Frau und Mutter unserer Kinder von ganzem Herzen alles Gute. Meine besten Wünsche werden bei dir sein und werden Dich stets begleiten. Wie leid es mir tut, dass ich Dir kein Geburtstagstischle richten konnte weisst ja selbst. Durch den Krieg müssen wir auf manches verzichten. Meine liebe Gretel, so habe ich wenigstens versucht Dir Deinen grossen Wunsch, nun wollen wir hoffen, dass auch alles vollends in Erfüllung geht. Weisst ja selber, dass ich es Dir, meine liebe Gretel immer recht machen möchte. Nun wollen wir uns vor allem wünschen, dass unser kleines Büble wieder gesund wird. Das ist mir eine schwere Last auf dem Magen. Wie gern möchte ich an seinem Bett sitzen und seine heißen Bäcklein streicheln. Aber so reisst uns dieser Krieg aus allem was einem lieb und wert ist heraus. Liebe Gretel, wir wollen jeden Abend unserem Herrgott bitten, dass er es weiter gnädig mit uns meint und uns alle beschützt. Das ist einem Abends der beste Trost.
Meine liebste Gretel, so wollen wir wieder an die Arbeit gehen nach diesen Festtagen; unsere Herzen werden wieder zueinander finden zu jeder Stunde. Diese Gewissheit wollen wieder mit uns tragen. Nochmals die besten Wünsche zu Deinem Geburtstag mein Liebes, danke Dir nochmals für all Deine Liebe die Du mir während diesen Tagen geschenkt hast und grüsse Dich mit unseren kleinen Lieblingen.

Dein Dich immer liebender Hugo

 

 



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