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Brief (Transkript)

Willi Winkler an seine Freundin am 01.04.1944 (3.2002.0914)

 

Bialystock, 1. / IV. 44



Meine liebe kleine Ruth!

Seit gestern bin ich in Deutschl. aber nur auf der Durchreise zum Süden der Ostfront. Ganz drüber weg über den Kummer bin ich noch nicht. Hier in den Etappenstädten läßt es sich annehmbar leben. Es ist schön zu sehen wie die Herrn Feldwebel in blinkender Uniform und dem Verdunklungs EK mit den Polenweibern flottmachen. Die Aktiven deren Handwerk der Krieg doch ist drücken sich rum und wir Zivilisten hauen uns vorne rum. Mir langts! – Sei mir nicht böse, daß ich so schreibe. Augenblicklich sitze ich in einem Kaffee wo man das 5. Kriegsjahr nicht spürt. Schade, daß Du nicht bei mir sein kannst. Es wäre sehr schön.
Herzliche Grüße und [Kußmund] Willi

 

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