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Brief (Transkript)

Alfred Luchs an seine Ehefrau am 10.7.1944 (3.2002.7567)

 

Montag, 10. Juli 1944



Meine liebe „Fru“
Heute erhielt ich Deinen Brief vom 6. Na, da habt Ihr ja mal ordentlich bei Hintzes gefeiert, ist auch recht so, kommst wenigstens auf andere Gedanken, die Du aber wie Du schriebst doch nicht in die Tat umsetzen konntest. Ja, Jockele, ich wäre gern dabei gewesen. Aber so hängt man getrennt seinen Träumen nach.
Es tut mir sehr leid um Familie Krafft, daß sie den herben Verlust erlitten hat. Wir mußten erst kürzlich als schriftliche Arbeit den „Brief eines Kompanieführers an die Eltern eines gefallenen Kompanieangehörigen“ schreiben. Ich dachte nicht, daß es so schnell Wirklichkeit sein würde, daß ich einen Trostbrief schreiben müßte. Also werde ich es diese Woche noch tun.
Das verliehene Buch von Bernhard Knuth sofort verbrennen! Schade, daß Ihr so weit ab wohnt, sonst könnte ich Euch oft mit Brot aushelfen, denn wir haben genug.
Du, Priemel, Exerzieren gibt es bei uns nicht mehr, wir lassen aber dennoch Schweißtropfen.
Die leeren Dosen sende ich gelegentlich zurück.
Wie weit ist es mit den Abzügen? Sende sie bitte sofort als „Einschreiben“. Filme und Bilder getrennt, erstere einen Tag später, da durch Feindeinwirkung leicht etwas verloren gehen kann.
So, es ist jetzt 19 Uhr, ich will mich schlafen legen, denn um 22 Uhr geht es zur Nachtübung wieder raus.
Recht viele Grüße an Euch meine Lieben von Eurem Priemel und Vati. Frau Delfs besten Gruß und baldige Genesung ihrer beiden Söhne wünsche ich.

 

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