Löhne, 21.12.80

Liebe Tante Lotte!
Nun ist wieder einmal soweit. Wir haben Weihnacht. Eigentlich ein Fest der Freude und der Familie. Wir, als kleine Familie, wir sind glücklich und froh, das zweite Fest mit Zufriedenheit und Glück in Freiheit und in unserem schönen neuen Heim und Heimat verleben zu dürfen. In den Gedanken sind wir hier und da. Auch im Glück ja aber auch mit Wehmut denken wir an Dich.
Lange Zeit haben wir voneinander nichts gehört. Es ist eigentlich schade darum. Deine letzten Zeilen deuteten darauf, daß Du uns ausführlich etwas schreiben wolltest. Leider vergebens. Ebenso unerfüllt blieb unsere Einladung die wir bereits vor vielen Monaten an Dich richteten. Eine richtige Erklärung dafür habe ich eigentlich nicht, obwohl man sich so seine Gedanken macht. Es ist eigentlich schade, daß man nach verhältnismäßig so wenigen Monaten in Freiheit alles vergessen haben soll, worüber wir uns einst ausgetauscht hatten. Vergessen sind alle guten Wünsche, Spekulationen und Versprechungen.
Wir, in unserer neuen Heimat, sind glücklich sie endgültig gefunden zu haben. Oliver ist gut versorgt und wir haben eine gute sowie feste Arbeitsstelle aus eigener Kraft heraus gefunden. Wir glauben schon, auf dem besten Weg des Aufbaus zu sein. In den Gedanken, auch einmal etwas zu hören verbleibe ich mit den besten Wünschen, einen guten Rutsch ins neue Jahr und grüße recht herzlich

Christian, Inge u. Oliver

P.S. In den ersten Tagen im neuen Jahr kommt uns Erika besuchen. Am Heiligen Abend fährt Sie zu Ihrer Schwester in den Schwarzwald. Mal sehn, was es so altes und neues in der Zone gibt.

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