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Brief (Transkript)

Kurt L. an seine Mutter am 12.9.1942 (3.2002.0885)

 

O. U., den 12. September 1942



Liebe Mutter!

Hab besten Dank für Deine Karte vom 2.9., die ich gestern erhalten habe. Wir ziehen noch immer in der Gegend umher und wissen noch nicht, wie lange es so weitergehen soll. Wenn die Sonne nicht scheint, wie es heute der Fall ist, so ist es schon empfindlich kühl. Die letzten Nächte haben wir in Strohscheunen zubringen können, wo man ja noch etwas wärmer liegt, als im Zelt. Hans schrieb mir auch inzwischen wieder. Ich werde wie ich bereits geschrieben hatte Anfang Oktober hier losfahren. Da ich den genauen Termin der Abfahrt erst in den letzten Septembertagen erfahren kann, so kann ich den Termin auch vorher nicht schreiben. Nach dem 20.9. brauchst Du also nicht mehr an mich schreiben, da ich die Post dann doch nicht mehr erhalte. Hoffentlich kommt unsere Truppe dann inzwischen in ein Winterquartier denn der Herbst ist hier recht kurz. Wir buddeln uns jetzt unsere Kartoffeln direkt aus dem Feld. Die Dörfer, in denen wir jetzt waren, sind reine Partisanendörfer, die Bevölkerung zum größten Teil vor uns ausgerückt, die Viehherden werden beschlagnahmt. Dadurch haben wir jetzt viel Rindfleisch gegessen. Fast jeden Tag kommt eine Kuh in das Mittagessen und für den Abend dann noch ein schöner Gulasch. Ich habe immer noch meine alten Stiefel, demnächst soll es aber neue Einkleidung geben, wahrscheinlich die Wintersachen. Sonst nichts Neues. Sei Du und Hilde vielmals gegrüßt von

Deinem Kurt

 

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