den 6.3.42

Meine liebe Hedwig.

Auch will ich Dir heute ein paar Zeilchen zukommen lassen, denn ich weiß nicht, was ich jetzt vorm schlafen gehen machen sollte, denn liebe‚ Hedwig ich denke den ganzen Tag oft an Dich, ja an mein Glück! Dienst haben wir jetzt genug von früh bis abends, so daß man manchmal die Schnauze voll hat, aber das kann uns nicht erschüttern.
Liebe Hedwig es kann möglich sein das ich in nächster Zeit Urlaub bekomme, so will ich doch Dich mit besuchen, welchere größere Stadt liegt bei Bad – Thal in der Nähe ich fahre von Augsburg über München Nürnberg Hof, so gebe mir bitte gleich bescheit weil ich schon mit ein Fronturlauberzug fahren muß.
Ein Teil von uns ist schon in Urlaub, wenn sie werden wieder kommen, dann denke ich wohl das wir fahren werden, das währe recht ordentlich, nicht wahr liebe Hedwig, ein Bettchen wirst Du schon haben für Dein lieben Freund.
Nun mein Liebchen wie geht es Dir wohl noch, hoffentlich bist Du noch gesund u. munter, was auch bei mir der Fall ist, alles in ortnung u. frisch. Meine alte Batterie habe ich nun verlassen, aber ich habe meine Kameraden nicht gern verlassen, mit Ihnen war ich seit Kriegsbegin zusammen, Du kennst doch auch ein paar davon, wo wir im Platzel [?] waren, aber wir wollen uns nach dem Krieg wieder treffen, wenn wir noch am Leben sind, aber das wollen wir doch alle haben. Bei uns wird es noch manchmal wahrm werden wenn wir nach Afrika kommen, das können wir uns jetzt gar nicht vorstellen wie das werden wird. Am Tage soll es einen halben Lt. Zu trinken geben das währe bei der Hitze nicht viel, aber wir müssen uns daran gewöhnen. Hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende ich habe immer eine kleine Hoffnung, das es dieses Jahr noch zum Frieden kommt.
Nun liebe Hedwig so will ich für heute damit schließen u. wünsche Dir alles gute u. noch mehr.
Es grüßt u. küßt Dich vielmals
Dein Gottfried.

Schreib bald wieder.