Salisbury, den 14. Okt. 1919.

Meine innigstgeliebte Paula!

Liebe Zeilen erhielt ich von dir mein Lieb. Ich habe mich sehr gefreut zu deinem lieben Briefen, denn dieselben sind ein Zeitvertreib für meine Langeweile. Ich sehne mich so sehr zu dir, wann noch schlägt für mich die Erlösungsstunde. Schreibe mir doch bitte alles Nähere über die Auslieferung der Kriegs-Gefangenen von England. Es ist zum Verzweifeln. Mein Bruder ist schon Daheim? Und ich muß hier noch schmachten in Fesseln? O, weshalb mein Lieb? Was habe ich verbrochen? Wir wollen nun hoffen mein Lieb daß auch für mich die Freiheitsstunde bald schlagen wird. Schreibe bitte solange bis ich bei dir bin. Behalte mich lieb und vergesse mich nie. Herzl. Grüße und innig liebe süsse Küsse von Deinem treuen Karl.