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Brief (Transkript)

Christa G. aus Dresden an Gerda Z. nach Karlsruhe am 28.04.1982

 

Dresden, den 28.4.82

Liebe Frau Z.!
Gestern kam Ihre Einreisegenehmigung: Nun kann es also losgehen, wenn das Familienoberhaupt seine Einwilligung erteilt hat. Mir geht es z.Zt. beinahe wie Ihrer kleinen Nichte: ich weiß nur ganz bestimmt, was ich nicht möchte, nämlich keine so entsetzliche Migraene mehr, wie in den letzten 3 Tagen! Ich bin noch ganz schach-matt. Aber es muß sich ja mal ausgetobt haben! Für Ihren lieben Osterbrief herzlichen Dank. Es ist ja nur ein Segen, daß Ihr guter Dr. S. helfen konnte! Nur: wieso gibt man ein Kind, was so wenig in Ordnung ist, von sich weg zu Besuch? Aber wahrscheinlich mußte es so sein, damit die richtige Hilfe kommen konnte. Ihre zwei müssen ja wahre Goldschätze sein, daß sie sowas alles so getreulich mitmachen. Ich freue mich so sehr auf sie alle! Sollte ich mal nicht einsatzfähig sein, so sind ja meine 2 Schwestern da! Geht es dem armen Kind nun zunehmend besser? Da sieht man wieder mal, daß „unfehlbare Kliniker“ eben auch irrende Menschen sind. So kann man doch hoffen, daß die kleine Patientin ohne Dauerschädigung davonkommt. – Ist nun Ihre Schnee- und Winterlust befriedigt? Wir waren selig, als wir in den Frühling kamen und haben den schneebedeckten Bergkuppen verachtungsvoll den Rücken zugewandt! Aber wir fahren von hier aus auch mal in die „Schweiz“, wenn auch nur in die sächsische! Meine Schwestern sind eifrig im Garten beschäftigt. 2 unserer Katzenkinder sind heute in den Katzenhimmel gegangen, die 3. war zu wild und muß später nachfolgen; wir können sie wirklich nicht behalten, aber es ist immer ein trauriges Erlebnis, ich bin noch ganz geschafft.
Aber jetzt will ich ganz bewußt an Erfreuliches denken: In 4 Wochen und 2 Tagen ist es soweit! Aber Sie müssen bitte so kommen, daß wir abends noch in’s Konzert gehen können! Karten sind schon bestellt!
Nun wünsche ich Ihnen bis dahin nicht so schrecklich viel Arbeit und grüße Sie alle ganz herzlich von uns allen!
Ihre
Christa G.

4 Anlagen.

Entschuldigen Sie bitte die Schmirakelei, es ging heute nicht besser und der Brief sollte fort!

Bitte den Eilboten zu entschuldigen, diesmal mußte es sein.

 

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