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Brief (Transkript)

Gerhard Krone an seine Eltern am 30.5.1941 (3.2002.7252)

 

Afrika, den 30.5.41



Liebe Mama + Papa!

Heute Freitag erhalte ich von Euch den 3 Brief dieser am 20.5. um 13 Uhr abgestempelt ist. Zu gleich bekomme ich noch einen Brief von Lottchen Polley, der auch zur gleichen Zeit weggegangen ist. An Ort und Stelle sind das schon 14 Tage, nur daß wir eine kleine Wanderung gemacht haben, die aber schon wieder 8 Tage her ist. Ihr werdet ja nun schon inzwischen von mir Post erhalten haben, denn das hier ist der 5 Brief unter der neuen FeldpostNr. und vorher habe ich doch auch schon, genau kann ich es nicht sagen 4 oder 5 Briefe geschrieben, 2 Briefe sind dann noch von der Fahrt unterwegs die wir in Bengasie abgeschickt haben. So wie ich Zeit habe, werde ich wenn es geht jeden Tag schreiben, nur was denn hier in der Wüste erlebt man ja nicht viel, man sieht auch weiter nichts als Sand und noch mahls Sand. Die Uhr brauchen wir nicht. An Stelle, die Zeit ist genauso wie in Deutschland, nur daß abends um 8 Uhr schon dunkel ist, morgens wird es aber auch nicht eher hell wie bei uns, so gegen 5.30 es kann auch 5 Uhr sein ist es schon ziemlich hell, dann bricht aber auch gleich die Sonne durch und es wird warm. Heute ist es […] wieder ein besonders heißer Tag, hier beim schreiben rennt mir der Schweiß ich muß mich direckt vorsehen, daß kein Schweißtropfen auf den Briefbogen kommt. Den Leuten kannst Du doch was vorschwärmen, denn all und jeder ist doch nicht in Afrika. Mir geht es gut, nur bis auf den Durst den es hier gibt, aber es ist ja noch zu ertragen, wir bekommen 3 x täglich eine Feldflasche voll, morgens und abends Kaffee und Mittags Tee. Zeit zurückschreiben habe ich ja so besonders viel nicht, aber jeden einzelnen werde ich schon mahl ein paar Zeihlen schreiben. Nur im Moment muß ich mich mit dem Briefpapier und den Umschlägen einrichten, denn ich habe nicht mehr viel, und die ich habe werde ich an Euch schreiben.
Ich glaube es Dir gerne, daß es schwer ist, zu wissen sein einziges was ich habe, in so weiter Ferne zu sein. Aber wenn wir es nicht so machen, würde der Krieg nie ein Ende finden. Darum denke daß der Krieg bald auch ist, und wir wieder in Ruhe unsere Arbeit nachgehen können. Macht euch nicht so viel Sorgen es wird schon alles gut verlaufen, und wir werden uns Gesund und Munter Wiedersehen. Laßt nur nicht den Kopf hängen, sondern immer hoch, dann geht alles gut Seid nun recht herzlich gegrüßt und geküßt von
Eurem einzigen Gerdi aus Afrika!

 

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