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Brief (Transkript)

Helmut Nick am 4.9.1940 (3.2002.0274)

 

4/9. 40



Liebes Mädel!

Hab Deinen Brief vom 29.8. 40 erhalten, herzl. Dank. Kann erst heute schreiben, da wir seit Tagen wieder unterwegs von einer Einheit zu anderen sind, übungsmäßig. Ist gar nicht so übel. Wenn ich irgendetwas besorgen kann, wenn ich Moneten habe, tu ich’s.
Vor allem freut mich, daß es Dir wieder gut geht, lb. Stropp. Mit Peterchen wird nicht so schlimm sein, toben kann er ruhig, nur eigensinnig darf er nicht werden.
Ich hörte schon, daß Ihr Mistwetter habt, wundert mich. Wir haben seit 14 Tagen herrliches Wetter, bis zu 400 ist es tagsüber, nur nachts ist es ab und zu lausig kalt.
Der Engländer wird wohl in absehbarer Zeit überhaupt nicht mehr kommen. Noch 4 Wochen solch Wetter und er ist hinüber.
Für die Zeitungen herzlichen Dank, sind ein Abwechslung.
Dein Kleid werd ich in ein paar Monaten wohl zu sehen bekommen, glaub schon, daß es mir gefällt.
Samstag werden wir wohl zur Besichtigung nach Paris fahren, ist ne schöne Abwechslung.
Sind die Bilder noch nicht fertig? Ich werd Dir jetzt auch einen vollen Film senden, laß ihn bei Gelegenheit entwickeln und schick mir von den guten Bildern einen Abzug. Das Bildergeld werd ich dann für Euch verwenden.
Sonst ist nichts Besonderes bei mir. Augenblicklich liegen wir 7 Mann in der Sonne auf dem Bauch, und alle ziemlich braungebrannt, bei dieser Hitze kein Wunder.
Hoffe, daß es Euch weiter gut geht.
Herzl. Grüße u. Küsse mein lb. Mädel und grüße herzl. Peterchen Eltern u. Luise
Helmut

 

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