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Brief (Transkript)

Horst Feldbusch an seinen Vater am 05.02.1944 (3.2002.0302)

 

5.II.44



Lieber Vater!

Die Zeit vergeht wie..., na es gibt keine Beispiele. Montag bin ich 3 Wochen hier, mein Zustand bessert sich täglich. Die Postverbindung ist schon wieder einmal gestört, unsere Kompanie ist versetzt wohin, weiss ich nicht. Überhhaupt räumt man hier langsam Lazarette usw. nach hinten, obwohl es von hier bis zur H.K.L. immerhin noch einige 100 km sind. Der Ruski drückt eben stark und in weiser Erkenntnis trifft man die Vorsichtsmassregeln. Persönlich geht es mir gut, ich hoffe, dass Du auch Dich entsprechend befindest. Täglich höre ich, dass Westdeutschland von einzelnen Störfliegern angegriffen wird. Hoffen wir, dass der Krieg bald zu Ende geht. Auffallend ist der hohe Prozentsatz an Volksdeutschen. Das sind Leute mit dem Staatsangehörigkeitsvermerk: deutsch auf Widerruf. Zu meinen näheren Kameraden gehören Franzosen, Tschechen und Polen, Polen und nochmals Polen. Allen gemeinsam ist, dass sie ein schlechtes deutsch sprechen, da sie es ja erst vor 2 oder 3 Jahren gelernt haben. Deutschlands letzte Hoffnung. Also, lieber Vater, hoffen wir auf ein gesundes Wiedersehen und ich verbleibe mit vielen Grüssen als

Dein Sohn Horst.

 

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