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Brief (Transkript)

Johannes Wierich an seine Familie am 17.06.1916 (3.2009.0064)

 

den 17. Juni. 16.



Meine Lieben!
Vorgestern erhielt ich bereits die drei Zeugnisse und gestern gelangte ich in den Besitz Eures letzten Briefes.
Ich erwartete schon immer etwas Paketpost, da ich ziemlich auf dem Trockenen sitze. Hier ist nämlich die Kaufgelegenheit in Kantinen nicht so vortrefflich wie bei den 29-ern, wo jede Kompagnie in Stellung eine reichhaltige Kantine besaß. Die 65-er sind in dieser Hinsicht arm. Jedes Bataillon besitzt eine Kantine und diese ist so weit zurück, daß man zu jeder Zeit nicht hin kann.
Gestern hatten wir den ersten völlig regenfreien, sonnigen Tag. Auch heute ist es wieder sehr schön.
Ich möchte wissen, ob Ihr von mir schon Briefe bekommen habt, die geöffnet, durchgesehen und wieder versiegelt worden sind. Es wird nämlich jetzt sehr streng vorgegangen, sodaß man militärische Dinge nicht mehr erwähnen darf. Selbst Ortsangaben sind verboten.
Das Zusammentreffen mit dem Siegburger Kollegen war ja recht erfreulich. Der wird ja wohl etwas über die ruhige Stellung erzählt haben.
Inliegend befinden sich einige Photographieen eines wunderschönen Städtchens, das ich auf meiner Reise zum neuen Regiment besucht habe. Ich hatte ja schon davon geschrieben.
Soweit für heute
Johann
Schreibt mit doch immer, ob die Photographien angekommen sind.

 

 



Ansicht des Briefes

 

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