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Brief (Transkript)

Max Pötting an seine Eltern am 03.10.1918 (3.2002.9104)

 

Leigh/Lazzy.[?], d. 3.X.1918



43.
Meine Lieben! September liegt hinter uns, wir schreiben Oktober, u. schreiten lustig auf Weihnachten zu. So vergeht ein Monat nach dem anderen u. mit unserem erhofften, baldigen Wiedersehen ist noch nichts geworden. Soll man nun den Kopf hängen u. sich gehen lassen? Wird dadurch etwas geändert? Nein! Darum aber zufrieden u. nicht traurig sein, die Hoffnung und den Glauben nicht verlieren u. durchhalten! Mal wird\'s schon werden. An Briefpost diese Woche nichts erhalten, dafür aber zwei Pakete No 26.27.28 (also drei) mit Rübe in Scheiben, (tadellos gut u. bitte ferner so) Würfel, Zucker, Butter, Erdäpfel u. Büchse Wurst, (lange nicht gesehen), die mich über alle Maßen erfreuten u. mit Euch zu gr. Dank verpflichten. Eure Liebe u. Aufmerksamkeit kennt keine Grenzen. Was mir die Sachen wert sind, könnt Ihr Euch wohl denken, aber doch nicht recht vorstellen. Geschrieben habe ich: 42, E.D. u. Robert.
Vor längerer Zeit schrieb ich mal wegen Einschränkung meiner Briefe u. der Absicht, nur Euch schreiben zu wollen, komme jedoch stets davon ab und schreibe in alter geordneter Weise. Die Gedanken hängen zu stark an der Heimat. Kommende Woche erhoffe ich die Antwort von Bruder Hans. Wie wird er sich wohl stellen? Ach wenn er wüßte was es heißt, vier Jahre in Gefangenschaft zu sein! Möge ihm seine Handlungsweise an mir während der ganzen verflossenen Zeit nie leid werden! Sonst, meine Lieben, nichts weiter von Wichtigkeit zu berichten. Mein Befinden gut. Möge das Eure dasselbe sein. Ich schließe mit vielen innigen Grüßen u. K. u. bin Euer denkb. tr. Max Pötting 1[...]7[?]

 

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