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Brief (Transkript)

Adolf Seiler an eine Freundin am 28.01.1917 (3.2002.9088)

 

Im Felde, 28. Januar 1917



Liebe Else!

Heute will ich mal meine ganze Post erledigen, welche ich von Dir erhalten habe. Als erste Karte bekam ich die von der Fuchsmühle. Wie ich daraus ersehe, hast Du ganz schöne Stunden erlebt. War auch schon verschiedene mal dorten. Am gleichen Tage bekam ich Deine reizenden Karten mit Kalender vom 13./I., die mich sehr erfreuten, auch herzlichen Dank dafür. Ja – ich muß noch immer an die schönen Stunden zurück denken, die wir zusammen verlebten.
Liebe Else! Du erinnerst mich schon wieder an mein Versprechen. Mein lb. Kind, da sieht es nicht zum Besten aus. Hier bekommt man nicht\'s solche Sachen u. Material zum Selbstanfertigen auch nicht. Wie gesagt, hier sind wir von der Welt abgeschnitten. Aber ich werde schon an Dich denken liebes Kind. Natürlich abwarten!!!
Auch Deine beiden Kärtchen sind in meinem Besitz vom 16./I. Auch dies erhalt allerherzlichsten Dank. Wie ich sehe, hast Du meine Post vollständig erhalten. Habe geglaubt, die Hälfte kommt nur an. Bis jetzt habe ich von Dir nur die Post erhalten, welche ich Dir heute bestätige. Es kommt vor, daß die Post verloren, oder zu spät ankommt. Das ist die erste Post, die ich bekam u. alle auf einen Schlag. Auch von Jossel habe ich einen Brief bekommen. Aber hör mal Else!
Du hast Dich geärgert, über Ihre Handlungsweise. Das braucht\'s Du nicht, denn da stand nicht\'s drin, was Dich aufregen kann. Also nehme es Jossel nicht übel, wenn Sie das gemacht hat.
Nun, das wäre alles, was ich Dir mitzuteilen habe. Bin noch gesund u. munter. Bloß Arbeit, daß ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Es kommen auch mal wieder andere Zeiten.
Hoffentlich bist Du ebenfalls bei bestem Wohlsein u. sende Dir
allerherzlichste Grüße u. Küsse
Adolf
Auch an Deine Lieben viele Grüße und Wohlergehen.

 

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