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Brief (Transkript)

Jakob Geimer an seine Ehefrau am 02.06.1942 (3.2002.0894)

 

I.

Im Osten, den 2.6.42.



Meine Lieben!

Die besten Grüße sendet Euch euer Jule. Bei uns ist noch alles in bester Ordnung, was ich auch immer von Euch hoffe. Lieber Jäb, Deinen lb. Brief vom 18.5. habe ich mit großer Freude erhalten, und somit herzlichen Dank. Viel Neues gibt es nicht zu berichten, wenn Du diesen Brief erhältst, liege ich bereits wieder vorne in Stellung. Diese Woche lösen wir wieder ab, wahrscheinlich eine Aufklärungsabteilung. Nun haben wir eine Zeit Ruhe gehabt, jetzt geht es wieder ran an den Feind. Wir werden ja sehen wie der Rußki sich anstellt. Arri scheint er noch genügend zu haben, sogar von unserem Ruheort kann man die Einschläge beobachten. Flieger hat er auch noch genug, Besuch haben wir öfters, hauptsächlich des Nachts, da werfen die Hunde ihre Eier ab, zum Glück meistens daneben. Wie es hier kommt weiß ich nicht, die Front ist bei uns am weitesten vor, scheinbar gibt das ein ganz großer Kessel, und wir halten die Stellung. Dann geht das große Kesseltreiben los, und das Scheibenschießen auch. Nur keine Bange Jäb, was vor die Flinte kommt wird umgelegt, den Hunden treiben wirs aus. So etwas stures gibt es nicht wieder, meinst Du die kämen aus ihren Löchern raus, was bleibt da anderes übrig, als Handgranate hinein, oder ne Kugel durch den Schädel. Was kann man da anderes machen, unsere Zeit ist kostbar, lange gefackelt wird nicht. Zäh und verbissen sind die Burschen, nützt aber nichts, wir sind besser, die Infanterie muß ja das Rennen machen. Unsere neuen Waffen, ein Gedicht Jäb, das M.G. schießt praktisch 14 – 1500 Schuß in der Minute, der Russe wird noch sooooo Augen machen. Nun genug von diesem Theater, die Vorstellung beginnt bald damit.
[...]

 

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