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Brief (Transkript)

Helmut Nick am 24.11.1940 (3.2002.0274)

 

24/11. 40



Mein lb. Mädel!

Hab Deinen lb. Brief vom 19/11 erhalten, herzlichen Dank. Na, jetzt wirst Du armer Stropp die Zahngeschichte hinter Dir haben, ist verflucht nichts Angenehmes.
Peterchen singt ja nette Lieder, der kleine Stropp.
Mit Kaffee ist das so eine Sache. Das ist das, was am schwersten zu bekommen ist, werd’s natürlich versuchen. Für Hilde hab ich Angorawolle bekommen, aber nichts sagen, bekommt sie zu Weihnachten von mir. Hab übrigens keinen roten Heller mehr; ist egal in 7 Tagen gibt’s schon wieder Geld. Gestern war ich von Kameraden zu einem Saufabend eingeladen gewesen, alles war gestrichen voll, wirklich schön; na muß auch mal sein. Für die ersten Wochen kann ich keinen Likör mehr sehen.
Hans hat mir heute auch wieder geschrieben. Kommt wieder vorübergehend nach Deutschland. War nett, wenn er zusammen mit mir zu Weihnachten Urlaub hätte.
Heute schrieb mir auch ein Kamerad von meiner früheren Kompanie.
Der sitzt auf der Insel Jersey und hat’s dort ganz prima, den beneid ich darum. Politisch wirds immer netter - armes England - In Griechenland werden wir wohl wieder helfen müssen, sonst bekommt der Italiener zu sehr den Popo voll, ein schönes Kampfgebiet ist ja dort gerade nicht.
Hier ist bis auf Kleinigkeiten alles beim alten. Ihr scheint ja wieder mehr Besuch durch den Tommi zu bekommen, beruhigend ist das gerade nicht. Hoffentlich geht alles gut.
Für heute wieder Schluß
Herzl. Grüße und lb. Küsse mein lb. Mädel und grüß Eltern, Luise u. Peterchen
Helmut

 

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