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Brief (Transkript)

Klaus K. an seine Eltern am 29.7.1940 (3.2002.0817)

 

Paris 29.7. 1940



Liebe Eltern.

Ich komme eben von einer Opt. Erprobung vom Flughafen da finde ich euren Brief. Ich binn jetzt wieder vom Geschüz weggekommen und binn wieder bei der Meßstaffel, wo ich auch zuerst war und ausgebildet worden binn. Ein Teil von unseren Verwundeten ist jetzt auch wieder eingetroffen. Seit gestern ist wieder schönes Wetter. Heute wolkenloser Himmel es ist jetzt 10. Heute nachmittag haben wir Ausgang. Ein Gerät oder Geschüz hat jetzt immer einen Tag ruhe. Eure Post habe ich auch alle bekommen. Nur die Päckchen nicht die Ihr mal abgeschickt habt. Wir können jetzt auch Päckchen schicken. Ich werde heute nachmittag mal sehen ob ich eine Karte und Papier bekommen kann. Dann schicke ich Euch mal Seife die Ihr ja sicherlich gebrauchen könnt. Werde auch mal sehen ob ich Kaffee bekommen kann. Die Lebensmittel werden hier auch schon langsam knapp. Die Pariser müssen auch schon anstehen. Spinnstoffwaren zu schicken ist leider verboten. Ein Verwundeter der 14 Tage in seiner Heimat (Hamburg) war erzählte das die Hamburger jede nacht im Keller sitzen. An der Schrift werdet ihr ja sehen, ich habe den Brief um einen Tag unterbrochen. Es ist jetzt schon wieder mal abend geworden. Wir waren gestern bei unserem Ausgang in Paris gewesen leider waren die Geschäfte all zu. Ich habe heute zwei Päckchen mit Waschseife abgesch. Schreibt dann mal gleich ob ihr sie bekommen habt. Ich werde das nächste Mal sehen ob ich Toilettenseife bekomme. Wir haben jetzt jeden Tag bis abends mit dem Bunkerbau zu tuhen, bei dieser Beschäftigung wird man ordentlich braun. Sonst geht es mir ausgezeichnet. Hebt bitte die Briefe die ich schon geschrieben habe, mal auf, es ist immer mal ganz interessant wenn man mal die Briefe nach beendigung des Krieges nochmal lesen kann. Ich werde für heute schließen.

Grus Klaus

Habt ihr schon mal wegen der Zeitung gesehen.

 

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